Altbau

- Renovierungssünden -



Durch die steigenden Anforderungen der Bauwirtschaft an die Industrie wurden (werden) ständig neue Baustoffe entwickelt. Baustoffe für ganz bestimmte Einsatzgebiete und mit ganz bestimmten technischen Eigenschaften.

Erst nach mehreren Jahren zeigte sich, daß einige dieser neu entwickelten Materialien zwar die Eigenschaften hatten, für die sie entwickelt worden waren, jedoch die vielfältigen Wechselbeziehungen von anderen Materialien und deren Feuchteverhalten untereinander störten. Zum Teil sogar die physikalischen Eigenschaften von bewährten Konstruktionen veränderten. (V.a. bei der Bausanierung)

Außerdem wurden die Materialien rein nach technischen Gesichtspunkten optimiert. Weitere Betrachtungen, wie z.B. Energieeinsatz und Schadstoffanfall bei der Herstellung, Auswirkungen während der Nutzungsphase (z.B. Holzschutzmittel) und die Enstsorgung nach Abriss des Hauses, wurden nicht gemacht. Zumindestens das Baumüll-Deponieproblem ist offensichtlich und heute hochaktuell, da hiermit Kosten für den Bauherren/Handwerker entstehen und auf der anderen Seite natürlich Geld zu verdienen ist.

Ein Teil dieser Materialien entäält Schadstoffe, bzw. verleitet zu Konstruktionen die in vielen neueren Häusern heute Probleme bereiten. Nach Renovierungen sind ebenfalls manchmal Probleme mit Feuchtigkeit festzustellen, dazu gehören feuchte Wände, Stockflecken, Schimmelpilz und im schlimmsten Fall Zerstörung der Bausubstanz durch Bauschäden.


Die häufigsten Renovierungs-Sünden der letzten Jahrzehnte

  • Einsatz von Holzschutzmitteln

  • Verarbeitung von formaldehydabgebenden Spanplatten

  • Verarbeitung von schadstoffbelasteten Gipskartonplatten

  • Verwendung von asbesthaltigen Produkten (Nachtspeicheröfen, Kleber im Fußbodenbereich, v.a. bei PVC-Fliesen. Achtung: Asbest darf nur von Fachfirmen ausgebaut und entsorgt werden. Zu ihrem eigenen Schutz und dem Schutz ihrer Nachbarn

  • Mittel gegen Schimmelpilz (vorbeugend und bekämpfend) in Anstrichen, Klebern und dauerelastischen Abdichtungen

  • Einbau von verunreinigtem Gußasphalt und verunreinigten Bitumenprodukten

  • Absperren von vorher diffusionsoffenen (atmungsaktiven) Flächen durch Folien und Kunststoffdispersionsfarben

  • Einbau einer Heizung und dichten Fenstern ohne zusätzliche Wärmedämm-Maßnahmen

  • Abdichtung von Fußbodenaufbauten in Häusern ohne Keller